Ist Emotionalisierung der Erfolg für ein gutes Kiosk-System?

Verfasst von 

Nussin Armbrust
Emotionalisieren

Topics

Die Akzeptanz eines Kiosk System ist bereits seit Jahren hoch. Bereits eine Studie von Karstadt aus dem Jahre 1996 zeigte dies. Durch die stetige Weiterentwicklung und die Digitalisierung ist ein Touchscreen, über den Endverbraucher:innen ihre Geschäfte abwickeln, kaum noch wegzudenken. Die Aktion, über einen Touchscreen auszuwählen, zählt bereits psychologisch zu einem “fundamentalen graphischen Akt” (so James Jerome Gibson, Psychologe), der im Gehirn des Nutzers eine positive optische Reizung auslöst. Die Nutzung in Eigenverantwortlichkeit und mit dem hohen Grad an Selbstbestimmung hat durchweg positive Effekte: der Einkauf wird erleichtert, die Entscheidung erfolgt schnell und übersichtlich und es gibt keine Wartezeiten, da man seine Zeit am Kiosk-System selbst bestimmen kann. 

Kiosk-System – Individualisierung aber wie?

Je präziser Kund:innen am Kiosk-Terminal angesprochen werden, desto höher die Bedienungs- und Kaufbereitschaft. Die Individualisierung beginnt bereits bei der Wahl des Kiosk-Terminals. Wie soll er aussehen: farbig, mit der eigenen CI oder neutral und modern? Ist bereits auf dem Korpus eine klare Nutzeranweisung gewünscht, der den Einstieg erleichtert? Und welche Zahlungsmittel nutzen die Kund:innen? Wenn es die Barzahlung ist, sollte diese Möglichkeit neben der Kartenzahlung unbedingt vorhanden sein. Die Interaktion muss einfach sein, das Menü leicht bedienbar. Welche Produkte können auf dem Display auffällig platziert werden? Und welche Produkte stehen im Zusammenhang, so dass man diese ausspielen kann, wenn Kund:innen eines der Produkte wählen, um ein weiteres, passendes, vorgeschlagen zu bekommen?

Der richtige Inhalt

Im Gegensatz zu Digital Signage braucht es hier keinen dynamischen Content. Jedoch braucht es Inhalte, die Call-to-Actions auslösen und ausführen lassen. Bei Menütafeln empfiehlt sich, die gängigsten Produkte oben zu listen, damit Nutzer:innen nicht durch die gesamten Speisekarten scrollen müssen, bis sie zu ihrem Ziel gelangen. Der Inhalt muss der Corporate Identity entsprechen, sollte daher immer im Unternehmens-Design gehalten werden und aktuell sein. Darüber hinaus haben Forschungen gezeigt, dass – wenn man über Touchscreen Produkte berührt, der Endownment Effekt entsteht. Der Endownment Effekt ist der Besitztumseffekt, bei dem ein Gut wertvoller eingeschätzt wird, wenn man es besitzt. Bestellt man nun über einen Kiosk-Terminal Touchscreen, stellt sich das Gefühl des Eigentums bereits ein mit einer gewissen Befriedigung. Kund:innen sind dafür auch bereit, höherpreisig auszuwählen.

Kiosk-System als Unternehmensbotschafter

Das Kiosk System ist ein Werbebotschafter: er bringt die Unternehmensmarke direkt an Kund:innen. Daher sollte auch die Aufmachung entsprechend sein. Die richtige Platzierung spielt eine große Rolle: Kiosk Systeme sollten genug Raum finden und auffällig platziert sein, so dass sie leicht gefunden und bedient werden können. Ein Kiosk-System sollte immer in starken Verkaufszonen ausgespielt werden und gut zugänglich sein. Licht und Farbe spielen eine erhebliche Rolle, denn unterbewusst nehmen Kund:innen dies wahr. Eine Farbe signalisiert und löst im Gehirn Assoziationen aus. Gelb steht zum Beispiel für Freundlichkeit, Rot hingegen kräftigt und ist anregend. Der Kiosk Terminal ist ein Visual Objekt, der Spaß machen soll in der Bedienung. Der Kiosk-Terminal ist beim Kundenprozess wie ein guter Freund, der einem zur Seite steht.

Vertrauen Kund:innen dem Kiosk-System, weil die Menüführung einfach ist und die Auswahl übersichtlich, steht Abverkäufen nichts mehr im Weg. Oft wählen Kund:innen mehr Produkte aus, wenn sie sich bei der Auswahl gut aufgehoben, man könnte fast sagen: gut unterhalten, fühlen. Sobald ein gewisser Spaßfaktor beim Bedienen entsteht, entsteht eine höhere Kaufbereitschaft. 

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